Kfz-Teilkaskoversicherung

Kfz-Teilkaskoversicherung - das wichtigste in Kürze.

  • Die Kfz-Teilkaskoversicherung deckt Schäden am eigenen Auto ab, die beispielsweise durch Sturm, Wild, Steinschlag oder Diebstahl verursacht werden.
  • Die Teilkasko- ist im Gegensatz zur Haftpflichtversicherung nicht gesetzlich vorgeschrieben und wird meistens bei mittelalten Autos gewählt, bei denen sich keine Vollkaskoversicherung mehr lohnt.
  • Ein guter Teilkasko-Tarif sollte Erweiterungen wie „grobe Fahrlässigkeit“ oder „erweiterte Wildschäden“ enthalten.
  • Wer lange keinen Kasko-Schaden hatte, für den ist ein Vollkasko-Schutz kaum teurer als eine Teilkasko. Manchmal ist er sogar günstiger.
  • Überlegen Sie, ob sich für Sie wirklich eine Kfz-Teilkaskoversicherung lohnt. Wählen Sie dann immer eine Selbstbeteiligung.

Die Teilkaskopolice deckt bestimmte Schäden ab, die der Besitzer nicht selbst verursacht hat. Das sind:

  • Brand und Explosion (zum Beispiel Kabelbrand),
  • Diebstahl (einschließlich Demontage von Autoteilen sowie unbefugter Gebrauch), Raub und Unterschlagung,
  • Unwetterschäden (Sturm ab Windstärke 8, Hagel, Blitzschlag, Überschwemmung),
  • Zusammenstoß mit Haarwild (hauptsächlich Rehe und Wildschweine, aber nicht Kühe, Vögel, Hunde oder Katzen),
  • Marderschäden (meist nur kleine Kabelschäden),
  • Glasbruch (etwa durch Steinschlag),
  • Schäden durch Kurzschluss an der Verkabelung.

Wer einige Klauseln im Vertrag zusätzlich vereinbart, kann den Schutz der Teilkaskoversicherung erheblich verbessern. Sinnvoll sind:

Verzicht auf Einrede der groben Fahrlässigkeit – Haben Sie dies vereinbart, zahlt die Versicherung auch für Schäden an Ihrem eigenen Auto, die durch grobe Fahrlässigkeit entstanden sind. Dann sind Sie auch versichert, wenn Sie beispielsweise zu schnell gefahren sind. Die meisten Tarife schließen den Schutz bereits mit ein. Die Klausel kostet daher nichts oder nur wenig mehr.

Marderbisse mit Folgeschäden – Damit sind Schäden versichert, die ein Marder verursacht. Zusätzlich sind auch Defekte abgesichert, die infolge der Marderbisse entstehen. Oft ist die Erstattung auf etwa 3.000 Euro begrenzt. Unsere Stichprobe hat gezeigt, dass die meisten Tarife den Schutz gegen Marderschäden kostenlos anbieten. Gab es einen Aufpreis, lag dieser in unserer Stichprobe für den Zusatzschutz im Schnitt bei nur 2,9 Prozent.

Erweiterte Wildschäden mit „Tieren aller Art“ – Ist diese Klausel mitversichert, zahlt die Versicherung auch bei Zusammenstößen etwa mit Hunden, Kühen, Schafen und Pferden. Auch dieser erweiterte Schutz ist bei den meisten Tarifen bereits Standard. Verlangt ein Anbieter dafür mehr Geld, kostet der erweiterte Schutz im Schnitt etwa 2,2 Prozent mehr.

Viele der Klauseln sind bei guten und trotzdem günstigen Tarifen bereits mitversichert. Ein Vergleich lohnt sich daher. Nicht immer kostet es wirklich einen Aufpreis, diese Merkmale in die Police aufzunehmen.

Während eine Haftpflichtversicherung für jeden Fahrzeughalter ein gesetzliches Muss ist, bleibt die Teilkaskoversicherung freiwillig. In der Vollkaskoversicherung ist der gesamte Schutz der Teilkasko bereits enthalten.

Die meisten Neuwagen sind mit einer Vollkasko versichert. Dagegen ist die Teilkasko hauptsächlich bei mittelalten Autos mit einem Fahrzeugwert von mehr als 4.000 Euro zu finden. Liegt der Restwert darunter, entscheiden sich viele Autofahrer nur noch für eine reine Haftpflichtversicherung. Letztlich hängt es von Ihrer individuellen Situation ab, ob Sie sich eine Kaskoversicherung leisten möchten oder nicht.

Schauen Sie sich dafür an, wie groß der Preisunterschied zwischen einer reinen Haftpflichtversicherung und einer Teilkasko ist. Überlegen Sie dann, wie groß das Loch wäre, das der Diebstahl des Wagens oder eine Reparatur in Ihr Budget reißen würde. Ein Hagelschaden kostet beispielsweise rund 2.000 Euro.

Können Sie sich die Reparatur selbst nicht leisten und ist der Aufpreis im Verhältnis zum Wagenwert in Ordnung, lohnt sich eine Teilkaskoversicherung in der Regel. Ein Beispiel: Ist das Auto noch 5.000 Euro wert und kostet die Teilkaskoversicherung pro Jahr etwa 100 Euro Aufpreis, ist der Abschluss durchaus sinnvoll.

In den Versicherungsbedingungen ist für die Teilkasko in der Regel festgelegt, dass bei einem Schaden nur der Zeitwert ersetzt wird – also so viel, wie das Auto vor dem Schaden noch wert war. Je älter also das Auto, umso weniger erstattet die Versicherung im Schadensfall.

Hinzu kommt, dass es in der Teilkaskoversicherung im Unterschied zur Haftpflicht und zur Vollkasko keinen Schadensfreiheitsrabatt gibt. Das bedeutet, dass Ihr Beitrag zur Teilkasko nicht sinkt, wenn Sie keinen Unfall oder Ähnliches haben. Die Begründung dafür ist einfach: Da nur Schäden versichert sind, die Sie nicht verursachen, können Sie sie auch kaum verhindern.

In der Vollkasko sinkt der Beitrag mit der Zahl der schadenfreien Jahre. Wenn Sie schon lange keine Schäden mehr gemeldet haben, kann es sein, dass die Vollkasko wegen der gesammelten Schadenfreiheitsklassen kaum teurer ist als die Teilkasko – oder sogar günstiger. In Orten mit einer günstigen Regionalklasse (also wenig Schadensfällen in der Kaskoversicherung) steigt die Wahrscheinlichkeit zusätzlich.

Wegen dieser Besonderheiten beim Beitrag und bei der Höhe der Entschädigung sollten Sie bei einem jüngeren Fahrzeug prüfen, ab wann es sinnvoll ist, von der Vollkasko zur Teilkasko zu wechseln. Bei einem älteren Auto sollten Sie abwägen, ob Sie aus Kostengründen irgendwann ganz auf den Kasko-Schutz verzichten.

In der Teilkasko sind 150 Euro Selbstbeteiligung praktisch Standard. Damit bleibt Ihr Beitrag im Rahmen, weil die Versicherung nicht für kleine, aber dennoch verwaltungsaufwendige Schäden aufkommen muss. Eine Studie im Juli 2018 zeigte, dass dieser Selbstbehalt den Beitrag um durchschnittlich 23 Prozent senkt. Zwar ist auch eine höhere Selbstbeteiligung möglich, lohnt sich in der Regel aber kaum.

Es gibt noch weitere Faktoren, durch die eine Teilkaskoversicherung günstiger wird. Wer zum Beispiel eine Garage besitzt, zahlt in der Regel weniger Beitrag. Denn die Gefahr eines Diebstahls sinkt, wenn der Wagen gut geschützt in der Garage steht.

Außerdem gibt es Regionalklassen, die einen Wohnort danach bewerten, wie häufig dort Unfälle passieren oder Fahrzeuge gestohlen werden. Wer zum Beispiel im Ostallgäu wohnt, hat in der Teilkasko eine teure Regionalklasse, weil dort überdurchschnittlich viele Schäden gemeldet werden. Außerdem gibt es Typklassen: Sie geben Auskunft darüber, ob bestimmte Automodelle statistisch häufiger gestohlen werden oder häufiger in Unfälle verwickelt sind als andere.